deutsche Schriftstellerin und literarische Übersetzerin; Werke u. a. „Vor dem Leben stehend“, „Die Unterwerfung“, „Wetterleuchten“, „Versuch, da zu sein“ ; Tochter von Martin Walser
* 3. April 1957 Ulm
Herkunft
Johanna Walser wurde am 3. April 1957 in Ulm als dritte von vier Töchtern des Schriftstellers Martin Walser und dessen Frau Käthe, geb. Jehle, geboren. Sie wuchs in Friedrichshafen und Überlingen am Bodensee auf. Ihre Schwestern Franziska, Alissa und Theresia sind ebenfalls künstlerisch tätig.
Ausbildung
Nach dem Abitur war W. ein halbes Jahr in einer Gärtnerei beschäftigt. Ab 1982 studierte sie Germanistik und Philosophie an der Freien Universität Berlin und an der Konstanzer Universität.
Wirken
Bereits mit ihrem Debütband „Vor dem Leben stehend“ (1982) entledigte sich W. der möglichen Hypothek, einen so erfolgreichen Schriftsteller wie Martin Walser zum Vater zu haben, souverän. Zugleich polarisierte sie wie wenige andere Erstlinge die Literaturkritiker, die ihr teils eine an Robert Walser (den sie zusammen mit Kafka als Vorbild nennt) erinnernde eigenwillige Bildersprache bescheinigten, teils sich über die „lyrischen Seufzer“ ihrer „Innerlichkeitsprosa“ mokierten. Luise Rinser nannte W. eine junge Frau, die „unzeitgemäß unbeteiligt am politischen Weltgeschehen vorübergeht und gekonnt, wenn auch voller Trauer, sich ins eigene Innere zurückzieht.“ Anhand von 81 Prosaskizzen, poetischen Protokollen, kurzen ...